Handball360: DHB erhält Abmahnung durch Handball4all

  13.11.2025
Heute, am 13. November, wurde dem Deutschen Handballbund (DHB) seitens Handball4all eine weitreichende Abmahnung zugestellt. Grundlage sind diverse mutmaßliche Verstöße gegen geltende Rechtsvorschriften, unter anderem im Wettbewerbs-, Straf- und Urheberrecht, die dem DHB zur Last gelegt werden.

Konkret wirft H4A dem DHB vor, Daten der H4A-Kunden unter Beteiligung der vom DHB mit der Ausschreibung zur Einführung einer einheitlichen Verbandsmanagementsoftware beauftragten Agentur Sportheads ohne Rechtsgrundlage an Dritte (3oes Leading Software, SL) zu Lasten von H4A weitergegeben zu haben.

Der eindeutig zweckgebundene Vertrag zwischen dem DHB und H4A sieht ausschließlich die Erhebung, Speicherung und Nutzung der bereitgestellten Daten für die Zwecke von handball.net vor. Auch liegen keine Einwilligungserklärungen der Eigentümer der Daten (Landes-Handballverbände) für eine anderweitige Nutzung vor, die damit als missbräuchlich eingestuft werden müsste, wenn sich die Vorwürfe bestätigen.

Abgemahnt: diverse Verstöße gegen Rechtsvorschriften zum Schaden von H4A

Vorgeworfen wird dem DHB vor allem, durch die Mitwirkung an der Übermittlung gegen wettbewerbsrechtliche Vorschriften verstoßen, somit die geschäftliche Tätigkeit der Firma 3oes Leading Software, SL unterstützt, und sich damit auch strafbar gemacht zu haben. 3oes Leading Software, SL, als TOOOLS bekannte Gewinnerin der sogenannten Ausschreibung, ist die Anbieterin von iSquad, des Systems, über dessen bundesweite Einführung der DHB-Bundestag am Sonntag abstimmen wird.

Parallel wird der DHB beschuldigt, durch die mutmaßlich unautorisierte Datenweitergabe urheberrechtliche Vorschriften verletzt zu haben. Darüber hinaus werden unter anderem potenzielle Ansprüche aus Delikthaftung sowie Verstöße gegen die Vergabe-Regularien abgemahnt.  Geltend gemacht werden Ansprüche auf Unterlassung, Löschung der Daten, Auskunft über die Datenweitergabe und Schadenersatz.

Außerordentliche fristlose Vertragskündigung

Gleichzeitig mit der Abmahnung hat H4A den Vertrag mit dem DHB über die Übermittlung von Daten für handball.net fristlos gekündigt, da das Vertrauen in den DHB als Vertragspartei erschüttert und eine Fortsetzung des Vertragsverhältnisses unter den aktuellen Umständen nicht zumutbar sei.

H4A wird in enger Abstimmung mit den Kunden dafür sorgen, dass aus dieser notwendigen Konsequenz keinem Nutzer ein Nachteil entstehen wird. Gleichwohl ist es unstrittig, dass jedem Landesverband mit einem eigenen Vertrag über handball.net die gleiche juristische Bewertung zusteht.

Aktuell liegt noch keine Stellungnahme des DHB zur Abmahnung sowie zur Zukunft des Portals handball.net vor.