Robotexte (und -graphiken) von H4A: Wie aus Daten Geschichten werden
Was seit einiger Zeit nüchterne PDF-Übersichten waren, sind heute lebendige, automatisch generierte Pressetexte, die mit wenigen Klicks die Geschichte eines Handballspiels erzählen. Handball4all hat damit einen neuen Standard gesetzt: Über 61.000 Texte im Jahr 2024, rund 2 Millionen Aufrufe, und jedes Wochenende bis zu 2.000 neue Spielberichte – automatisch erstellt aus den unterschiedlichsten Spieldaten, einfach und unkompliziert abrufbar auf handball.net.
Vom Spielbericht zur Spielgeschichte: Handball wird lesbar – und jetzt auch sichtbar
Die Texte enthalten ausformulierte Informationen zu (Halbzeit-) Ergebnis, Torschütz*innen, Spielverlauf, Zuschauerzahl, Fairnessstatistiken und eine kompakte Zusammenfassung zu Mannschaften, Offiziellen, Schiedsrichtern sowie Zeitnehmer und Sekretär. Zielgruppe sind vor allem Spieler*innen, Fans und lokale Medien, die schnell und zuverlässig Einblicke in das Spiel erhalten möchten.
Jetzt geht das Projekt in die nächste Phase: Interaktive Spielverlaufsgraphiken ergänzen demnächst die Textberichte und machen das Spielgeschehen noch greifbarer. Ursprünglich gestartet als gemeinsames Forschungsprojekt mit der DHBW Stuttgart, werden die Robotexte seitdem maßgeblich von Kilian Kunkel betreut, der heute als Projektmanager bei Handball4all fungiert.
„Mit den Robotexten haben wir Handball lesbar gemacht – jetzt machen wir ihn auch sichtbar. Die neuen Spielverlaufsgraphiken zeigen auf einen Blick, wann ein Team das Spiel dominiert hat oder es zu dramatischen Wendungen kam. Und mit den interaktiven Elementen wird das Erlebnis für die Nutzerinnen noch intuitiver“, sagt Kunkel nicht ohne Stolz.
Ein lernendes System mit Blick in die Zukunft: Handball wird mit H4A immer digitaler
Technisch steckt hinter den Texten ein regelbasiertes System, das auf Grundlage von Spielverlauf, Ligadaten und Schwellenwerten erkennt, welche Besonderheiten in einem Spiel hervorzuheben sind – etwa ein besonders torreiches Match oder viele Strafminuten. Diese Datenpunkte werden durch sprachliche Varianten aufgelockert, sodass jeder Text individuell wirkt.
Größte Herausforderung bleibt die Sprache selbst – Grammatik, Stil und Lesbarkeit werden ständig weiterentwickelt, auch auf Basis von Nutzerfeedback. Die neuen Spielverlaufsgraphiken bieten nun zusätzlich eine visuelle Ebene: Führungswechsel, Auszeiten, längste Torserien – alles wird grafisch aufbereitet und lässt sich per Maus oder Fingertipp interaktiv erkunden.
Und die Entwicklung geht weiter: In naher Zukunft sollen Tabellenplatzierungen und Torschützenlisten eingebunden werden. Perspektivisch sollen die Texte auch für Social Media auf etwa 180 Zeichen komprimiert werden – ideal für Vereinsaccounts auf WhatsApp oder X, inkl. Link zur Langfassung. Eines ist also sicher: Die Reise ist noch lange nicht zu Ende – und der Handball wird mit H4A digitaler denn je.
Neue, innovative Verlaufsgraphiken
Jedes der Elemente ist dabei hoverable: Das heißt, wer mit der Maus hinüberstreift oder mit dem Finger am Touchscreen darauf tippt, bekommt weitere Informationen (zu dem Tor, der Auszeit oder der Strafe) angezeigt. Hier zur Verdeutlichung drei Beispiele